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Diskussion um Omikron und Schnelltests
Nasen- plus zusätzlicher Rachenabstrich – oder aktuellen Antigentests vertrauen?
„Seit wir impfen sind Antigentests geringfügig weniger sensitiv“
Denn Drosten geht bei Menschen mit Durchbruchinfektionen nach Impfung inzwischen davon aus, dass diese bereits Symptome bekommen, wenn die Viruslast noch gar nicht so hoch ist – weil das Immunsystem bei Vorimmunisierten aufgrund des Immungedächtnisses nach Kontakt mit dem Virus sofort getriggert werde. Wenn die Symptome also tatsächlich ein bis drei Tage vor dem Virus-Gipfel beginnen würden, dann könnten Menschen, die sich aufgrund einer „Erkältung“ testen, ein negatives Ergebnis erhalten, obwohl sie sich mit Corona infiziert haben. Das könnte die Berichte von zunächst negativen Tests in sozialen Medien erklären. Drosten sagte:
„[…] wir wissen eigentlich, die Antigentests, die helfen gegen dieses Omikron-Virus gut, so gut wie gegen die anderen Viren auch. Und es gibt zwar hier und da in Social Media mal eine Meldung, dass es schlechter wirken könnte, aber da muss man natürlich immer auch sagen: Seitdem wir impfen, sind diese Antigentests geringfügig ein bisschen schlechter sensitiv.“
Das macht die Tests aber nicht weniger wichtig. Vergangenen Mittwoch hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mögliche Änderungen bei Quarantäneregeln angesichts der Ausbreitung der neuen Corona-Variante Omikron konkretisiert. Die Deutsche Presse-Agentur zitierte zunächst aus einem Papier, in dem es hieß, man könne, um sich aus einer Quarantäne freizutesten, nicht nur PCR-, sondern auch „hochwertige“ Antigentests nutzen. In dem Beschlussvorschlag von gestern Nachmittag, der der DAZ-Redaktion vorliegt, ist allerdings dann von „zertifizierten“ Schnelltests die Rede.
„Die Infektiosität korreliert so ungefähr mit einem positiven Antigentest“
Zur Debatte um die Quarantäne-Zeiten sagte Drosten am 4. Januar im Podcast, dass er nicht den Eindruck habe, dass der Viruslast-Verlauf bei Omikron generell kürzer sei als bei Delta. Doch sei auch die politische Dimension zu berücksichtigen: „Wir wissen inzwischen ganz gut, die Infektiosität korreliert so ungefähr mit einem positiven Antigentest. Die Empfindlichkeit des positiven Antigentests, die ist ungefähr so, wie auch das, was wir vielleicht noch als infektiöse Virusdosis bezeichnen würden.“ Zumindest mit Maske könne man dann nach einem negativen Test in kritischen Bereichen arbeiten, stellte Drosten die Überlegung an.
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Die 20 besten Antigenschnelltests laut PEI
Der ungeprüfte Rachenabstrich in Eigenregie erscheint derzeit also nicht unbedingt ratsam, könnte er die Ergebnisse doch eher verfälschen, und auch nicht notwendig sein. In der Liste der 20 besten Antigentests laut PEI – wo es um die Sensitivität der Tests geht – steht auf Platz vier beispielsweise auch ein Speicheltest („COVID-19 Antigen Speicheltest (Immunochromatographie)“ von ulti med Products (Deutschland) GmbH). Laut PEI ist sein Zielantigen das Nukleo-Protein (N-Protein). Wer also den neuesten Erkenntnissen aus Südafrika folgen möchte, dass die Viruslast im Speichel höher sein könnte, der muss gar nicht unbedingt mit ungeprüften Rachenabstrichen hantieren.
Auch auf Platz acht steht ein Speicheltest mit dem gewünschten Zielantigen: „Tigsun COVID-19 Saliva Antigen Rapid Test (Beijing Tigsun Diagnostics Co.;Ltd.)“. Auf der Liste des PEI zu den Ergebnissen der „SARS-CoV-2 Antigenschnelltests, die das Sensitivitätskriterium erfüllen“, finden sich unter dem Stichwort „Saliva“ noch weitere Speicheltests. Abschließend wissenschaftlich gesichert sind all diese Überlegungen aber eben noch nicht.
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